Ich selbst schreibe seit mittlerweile über einem halben Jahr Blogartikel für meine Kunden auf Fiverr. Ende Dezember 2020 habe ich meinen ersten Gig (= Anzeige) auf der Plattform erstellt und musste nur wenige Tage bis zu meinem ersten Auftrag warten. Ich kann dir gleich zu Beginn sagen, dass das nicht der Normalfall ist. In der Regel warten Freelancer teilweise Wochen auf ihren ersten Auftrag. Ich hatte einfach nur Glück. Mein erster Auftrag war auch gleich ein recht großer mit zehn Artikeln, welche ich für einen Kunden schreiben durfte. Mein Honorar war dafür noch verhältnismäßig niedrig, aber ich war glücklich über meinen ersten Kunden.

Inzwischen habe ich über 60 abgeschlossene Projekte und weit über 100 Artikel verfasst. Das Freelancing ersetzt mittlerweile meinen 450 Euro Job neben dem Studium. Was ich in meiner Zeit auf Fiverr erfahren durfte und was ich über die Plattform gelernt habe, erfährst du in diesem Blogbeitrag.

Die ersten Wochen auf Fiverr

Meinen ersten Kunden konnte ich gleich von meiner Arbeit überzeugen und ich erhielt meine erste positive Bewertung mit fünf von fünf Sternen. Anschließend blieb mein Postfach aber erst einmal leer und ich wollte meinen Account zwischenzeitlich sogar wieder deaktivieren. Schließlich erhielt ich nach mehreren Tagen Warten meinen zweiten Auftrag.

Schnell wurde mir klar, dass das Arbeiten auf Fiverr ganz schön anstrengend sein kann. Nach endlosen Verhandlungen mit meinem zweiten Auftraggeber konnte ich endlich wieder an die Arbeit gehen.

Nach den ersten beiden positiven Bewertungen auf meinem Profil erhielt ich Woche für Woche mehr Anfragen und konnte mir über die Zeit ein kleines zweites Standbein neben meinem Studium aufbauen. Verhandlungen über viel zu wenig Geld sowie ungenaue und wirre Anweisungen gehörten dabei zum Alltag.

Vorteile

Fiverr ist eine hervorragende Plattform für alle Anfänger, die sich mit einer digitalen Dienstleistung selbstständig machen möchten. Als Freelancer bei Fiverr benötigst du keine eigene Website und kein Marketingbudget, um Aufmerksamkeit zu erreichen. Die wichtigsten und interessantesten Vorteile erhältst du hier im Überblick.

Einfacher Start

Du bist gut im Schreiben oder im Designen und möchtest deine Skills nutzen, um erste Einkünfte zu erzielen? Dann ist Fiverr genau richtig für Dich als Beginner. Um auf Fiverr zu verkaufen, musst du lediglich ein Seller-Konto erstellen und kannst gleich im Anschluss loslegen. Fiverr bietet dir eine recht simple Möglichkeit, Gigs zu erstellen, welche deine Kunden finden können. In einem solchen Gig kannst du dich und deine Dienstleistung präsentieren und deine Preise individuell festlegen. Für den Anfang solltest du dabei aber nicht übertreiben. Einen Freelancer ohne Bewertungen wird niemand für viel Geld beauftragen. Zu Beginn musst du deine Dienstleistung leider sehr günstig anbieten, um überhaupt Aufmerksamkeit generieren zu können.

Sobald du aber deine ersten positiven Bewertungen gesammelt hast, kannst du deine Preise regelmäßig anpassen, bis du dein Wunschhonorar erreicht hast. Sei dir aber sicher, dass es bis dahin ein weiter und anstrengender Weg ist. Auch ich bin nach mehr als sechs Monaten Freelancing noch lange nicht an meinem Ziel angekommen.

Kein Budget

Wie bereits angeteasert, benötigst du absolut kein Budget, um auf Fiverr zu starten und auch nicht, um dort erfolgreich zu werden. Hohe Kosten für einen gelungenen Webauftritt oder für Neukundenakquise fallen auf Fiverr weg. Die Plattform bringt Freelancer und Auftraggeber (vorerst) kostenlos zusammen.

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Nachteile

Neben den genannten Vorteilen hat die Plattform auch ihre Schattenseiten, welche häufig gern ausgelassen werden.

Wie so oft im Leben, gilt auch für Fiverr: Es ist nicht alles Gold, was glänzt.

Gebühren

Wie bereits erwähnt, bringt die Plattform Freelancer und Auftraggeber vorerst kostenlos zusammen. Auf Fiverr zahlst du allerdings für alles Gebühren. Das gilt sowohl für dich als Verkäufer als auch für deine Kunden als Käufer. Als Freelancer zahlst du bei jedem abgeschlossenen Auftrag automatisch 20 Prozent deines Verdienstes an Fiverr. Sofern du also 100 Dollar verdient hast, gehen direkt 20 Dollar davon weg. Du musst dabei gar nicht selbst aktiv werden, denn Fiverr schreibt dir bei jedem Auftrag nur 80 Prozent deines Verdienstes gut. Anfangs kommt dir das vielleicht noch gar nicht so dramatisch vor, wenn du nur wenige Dollar abgeben musst. Sobald du aber höhere Einnahmen generierst und von z.B. 500 Dollar nur noch 400 für dich bleiben, kann das schon wehtun.

Sicherlich fragst du dich, wieso ich die ganze Zeit über Dollar statt über Euro schreibe.

Ganz einfach: Auf Fiverr erhältst du deine Auszahlung immer erst in Dollar auf dein Fiverr Konto gutgeschrieben. Nach 14 Tagen kannst du dein verdientes Geld dann von deinem Fiverr-Konto auf dein Bank- oder PayPal-Konto transferieren. Natürlich kostet dich auch das wieder Gebühren. So bleiben dir von den ursprünglichen 500 Dollar ungefähr 320 bis 350 Euro, das hängt immer stark vom aktuellen Euro-Dollar-Kurs ab.

Hohe Konkurrenz

In so gut wie jeder Branche ist der Markt inzwischen überfüllt. Vor allem aus Niedriglohnländern wie Indien oder Bangladesch bieten viele Freelancer erschreckend günstige Dienstleistungen an. Meist geht es dabei vor allem um Grafik- oder Webdesign. Wenn du also als Designer auf Fiverr erfolgreich werden möchtest, dann musst du wirklich gut sein, um eine Chance zu bekommen.

Erfahrungsgemäß kann ich sagen, dass deutschsprachige Dienstleistungen immer gefragter sind. Als Texter für ausschließlich deutsche Artikel erhalte ich Tag für Tag bis zu fünf Anfragen auf Fiverr. Selbstverständlich gibt es auch in diesem Bereich viel Konkurrenz zu niedrigen Preisen. Trotzdem kann ich dir deutschsprachige Dienstleistungen auf Fiverr sehr empfehlen, wenn du nicht mit unzähligen Freelancern aus dem Ausland konkurrieren möchtest.

Fazit

Fiverr ist eine wirklich tolle und angenehme Möglichkeit, wenn du dir ein wenig Geld nebenher dazu verdienen möchtest. Vielleicht steckst du wie ich gerade mitten im Studium und kannst jeden Cent gebrauchen? Dann ist Fiverr definitiv eine super Option.

Wichtig ist, dass du ein Angebot abdecken kannst, welches du recht zügig zu fairen Preisen lieferst. Faire Preise sind dabei immer relativ aus der Sicht eines Verkäufers – viele Verkäufer bieten ihre Dienstleistungen für sehr wenig Geld an. Gerade dann, wenn du zu Beginn noch keinerlei Bewertungen vorweisen kannst, wirst du dich leider erstmal an diesen günstigen Preisen orientieren müssen.

Im Laufe der Zeit kannst du deine Preise natürlich immer wieder anpassen und dein Angebot variieren. Schau einfach selbst mal auf Fiverr vorbei und erstelle deinen ersten Gig, um herauszufinden, ob die Plattform etwas für dich ist.